Jugendbeteiligung per Klick

Am Wochenende fand im PFERDESTALL Schortens – Zentrum für Kinder, Jugendliche und Familien – der Design Thinking Workshop statt. Jugendliche modellierten eine App-Anwendung, die das Mitgestalten von politischen Prozessen erleichtern soll.

Jugendliche wollen gefragt werden: Das hat die Gruppe der 14- bis 20-Jährigen aus dem Landkreis Friesland am vergangenen Samstag, 19. Juni, im Rahmen des Workshops zur Entwicklung einer Partizipations-App zum Ausdruck gebracht.
Geleitet wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Michael Klafft, Teilprojektleiter von Jul@ an der Jade Hochschule Wilhelmshaven, unterstützt von Alice Düwel, Jul@-Netzwerkbeauftragte für den Modelllandkreis Friesland Jul@ Netzwerk Friesland. Die 8 Teilnehmer*innen sollten Funktionen benennen, die es ihnen ermöglichen, an politischen Prozessen teilzuhaben, ihre Meinung einzubringen und Zukunft aktiv mitzugestalten.

  • Für die Jugendlichen waren Umfragen ein besonders wichtiges Instrument der Beteiligung. Wenn sie sich mit eigenen Vorschlägen einbringen, wollen sie dabei anonym bleiben, unter anderem weil sie Angst vor Hasskommentaren und Beleidigungen haben. Einhellig wurde daher der Wunsch geäußert, dass Nutzer*innen-Beiträge moderiert werden sollen. 
  • Wichtig waren den Teilnehmenden außerdem z.B. ein gemeinsamer Terminkalender und die Möglichkeit, über die App eigene Veranstaltungen vorzuschlagen, Ideen gemeinsam weiterzuentwickeln und z.B. mithilfe eines Crowdfundingsystems umzusetzen. „Das ist ein ganz neuer Aspekt, der es Jugendlichen ermöglichen würde, Vorhaben in Eigenregie und an der Politik vorbei zu realisieren“, stellt Prof. Dr. Michael Klafft fest. 

Vorangegangen waren im März und April bereits acht Gruppendiskussionen zum Thema Online-Partizipation mit rund 50 hauptberuflichen und ehrenamtlichen Expert*innen für Jugendpartizipation in den Modelllandkreisen Friesland, Ober- und Ostallgäu. Auch da äußerten die Teilnehmenden aus Schule, Vereinen, Kirche, kommunaler Jugendarbeit, Hilfsorganisationen und überparteilicher Selbstverwaltung wie dem Jugendparlament mehrfach den Wunsch, über Umfragen schnell und unkompliziert Stimmungsbilder einzuholen. Darüber hinaus wünschten sich jugendliche und erwachsene Expert*innen, durch eine App mehr Transparenz und Vernetzung in der Vielfalt jugendlichen Engagements zu ermöglichen.

Die Ergebnisse aus Gruppendiskussionen und Design Thinking Workshop sind Grundlage für die Entwicklung einer Partizipations-App, die ab Herbst 2022 zur Erprobung zur Verfügung stehen soll. Noch bis August 2024 sollen in den Modellregionen im Dialog mit Jugendlichen und Expert*innen vor Ort on- und offline Beteiligungsformate weiter entwickelt und erprobt werden.

Erste Erkenntnisse und nächste Schritte stellt das Forschungsteam am 30. Juni, 18 bis 20 Uhr, in einem Livestream über den Twitch-Kanal von Radio Jade vor – die Sendung ist auch über den Bürgerfunksender abrufbar auf UWK 87,8.
Moderiert wird die Veranstaltung von Alice Düwel, die als Expert*innen an ihrer Seite Prof. Dr. Michael Klafft, Marcel Hans, Vorsitzender des Jugendparlaments auf Kreisebene, und PFERDESTALL-Leiterin Sandra Gudehus begrüßt.
Das Jul@-Onlineteam, Michelle Hänisch und Julia Wiedel, moderiert den Chat, sodass Jugendliche und Erwachsene aus dem gesamten Kreisgebiet aktiv am Diskussionsprozess teilhaben können.

Jugendbeteiligung per Klick

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